Brennende Herausforderungen

Gerade die letzten Jahre zeigen, dass die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen und Organisationen sich unerwartet schnell ändern. Einflüsse aus dem bisher als beherrschbar angesehenen Umfeld unterziehen Unternehmen und Organisationen einem Stresstest. 

Mittel – und langfristige Planungen mit entsprechender Umsetzungsgeschwindigkeit von Anpassungen in der Organisation sind oft zu langsam für die Veränderungsgeschwindigkeit des Umfelds. Der Begriff VUCA fasst die eingetretene Situation zusammen: Das Akronym VUCA steht für – Volatilität (Volatility) + Unsicherheit (Uncertainty) + Komplexität (Complexity) + Mehrdeutigkeit oder Ambiguität (Ambiguity).

Aktuelle Beispiele sind in aller Munde, die häufig eine Gemeinsamkeit haben: Die brennende Herausforderung für Unternehmen ist, die Organisationen so weiter zu entwickeln, dass eine Robustheit bei gleichzeitiger Flexibilität und damit eine schnelle Reaktionsmöglichkeit des Gesamtunternehmens auf weitere, zukünftige Veränderungen entsteht.

Diese Forderung ist allerdings für die meisten Unternehmen sehr schwierig umzusetzen, da seit Jahrzehnten trainierte Abläufe nicht mehr passen, die Veränderung auf allen Ebenen relevant sind und jeder Einzelne erst erlernen muss, welche Erwartungen an ihn bestehen.

Interim Manager unterstützen mit dem unbelasteten Blick von außen die Strukturen so anzupassen, dass eine höhere Reaktionsfähigkeit und schnellere Anpassung auf sich ändernde Bedingungen erfolgen kann. Dezentralisation der Führung und Entscheidung sowie die damit einhergehende stärkere Einbindung von Mitarbeitern sind aus unserer Sicht mögliche Lösungen. Dabei ist der Fokus auf die Externe Referenz, also die Wertschöpfung, die für den Kunden erbracht wird, die wesentliche Orientierung.

Die Sicherung des Kontaktes zum Markt, zu den Bedarfen der Kunden und dem Verhalten der Wettbewerber ist noch bedeutender als bisher, Impulse & Signale müssen schnell in Entscheidungsprozesse einfließen. Vertrieb ist eine breiter verankerte Aufgabe und die Integration der Entwicklungen am Markt kann nicht – wie früher – nur einmal jährlich in der Planung erfolgen.

Die Werkzeuge einer Markt-, Absatz-, Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und Personalstrategie und damit der Unternehmensstrategie im Ganzen sind dabei weiter anwendbar. Sie müssen jedoch häufiger als bisher an diese brennenden Herausforderungen adjustiert werden.

Im Wertschöpfungsprozess muss die Entscheidungsfähigkeit und -geschwindigkeit der Organisation in Bezug auf alltägliche Themen gestärkt werden. Entscheidungskompetenzen sollten dem LEAN Prinzip folgend delegiert werden, so dass weniger Hierarchieebenen in Entscheidungen eingebunden werden müssen. Dem folgt eine Veränderung der Kommunikation – das Durchlaufen von „Berichtswegen“ bis zum Entscheider und von „Entscheidungswegen“ bis zum Ausführenden an Ort und Stelle ist für die meisten Fragen der Wertschöpfung zu aufwändig.

Notgedrungen ändert sich die Top Down Führung und Entscheidung in Richtung einer flacheren und wertschöpfungsorientierteren Struktur. Die Fähigkeit zur Kommunikation und dem Aushandeln von Sachfragen tritt in den Vordergrund.

Diese Anpassungen erfüllen auch moderne / aktuelle gesellschaftliche Erwartungen von Mitarbeitern, so dass Mitarbeitergewinnung und -bindung unterstützt wird. Inhaltliche Einbindung und die Vermittlung von Sinn sind wichtige Merkmale für zukünftig erfolgreiche Unternehmen.

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